Der Inbegriff des griechischen Kaffees ist der Ellinikó, übersetzt einfach „der Griechische“.
So heißt der Kaffee in Griechenland aber erst seit den 70er Jahren. Früher wurde diese Art von Kaffee auch in Griechenland als türkischer Mokka oder nur als Mokka bezeichnet. Der Name Ellinikó wurde von einer großen griechischen Kaffeerösterei als Marketingmassnahme eingeführt.
Ursprünglich stammt diese spezielle Art der Kaffeezubereitung aus dem arabisch-osmanischen Raum. Der besonders fein gemahlene Kaffee wird in einem speziellem Kännchen, dem Bríki, in einem Bett aus heißem Sand gekocht. Auf mit Sand bedeckten, heißen Kohlen haben die Beduinen ihren Kaffee schon vor Jahrhunderten gekocht.
Nach Griechenland kam der Kaffee während der türkischen Besatzungszeit. In griechischen Haushaltswarengeschäften gibt es manchmal elektrisch betriebene Schalen, in denen man den Sand für den Ellinikó erhitzen kann. Normalerweise wird aber einfach eine kleine Gasflamme benutzt.
Forschungsergebnisse zeigen, dass der griechische Kaffee ein echtes Lebenselixier ist. Durch die enthaltenen Polyphenole und Antioxidantien wirkt sich der Kaffee enorm positiv auf die Herzgesundheit aus. Der regelmässige Genuss schützt die Arterien und senkt das Diabetesrisiko. Insgesamt wird so die Lebenswartung signifikant erhöht.
Auf der griechischen Insel Ikaria wurden Menschen untersucht, die regelmäßig griechischen Kaffee trinken. Unter den Probanden fand sich eine enorme Anzahl von Menschen, die weit über 90 Jahre alt wurden. Dies führen die Forscher unter anderem auf den regelmäßigen Genuss des griechischen Kaffees zurück.
Durch die besondere Art der Zubereitung, das langsame Aufkochen und Umrühren, lösen sich viel mehr der positiven, gesunden Bestandteile aus dem Kaffeemehl.
Durch das langsame Aufkochen entsteht auch der feste, cremige Schaum, der Kaimaki.
Wie die anderen griechischen Kaffeespezialitäten bestellt man den Ellinikó in verschiedenen Süßungsgraden. Skéto, also ohne Zucker, métrio, was für mittelsüß steht, oder glykó, also sehr süß. Der Zucker muss unbedingt schon während des Kochvorgangs zugegeben werden, da man den fertigen Kaffee in der Tasse wegen des Bodensatzes aus Kaffeemehl nicht mehr gut umrühren kann.
Immer gibt es ein Glas Wasser zum Kaffee. Trinkt man den Kaffee in einer griechischen Familie, hat man manchmal auch das Glück, eine traditionelle Löffelsüßigkeit dazu gereicht zu bekommen. Das sind meistens in Zuckersirup aufwändig und lange gekochte Früchte, oder auch Schalenstücke von Zitrusfrüchten.
Die größte und bekannteste Kaffeemarke in Griechenland ist „Loumidis“. Die grünen Kaffeepackungen mit dem „Papagalo“ finden sich in nahezu jedem Haushalt, in Deutschland bietet z.B. Hellenikos eine gute Auswahl verschiedener Hersteller.
In einem in Kürze folgenden Beitrag werden wir verschiedene Ellinikó-Sorten verkosten, wie auch schon im Bild oben zu erahnen; seid gespannt!
Übrigens: Griechische Schoko-Waffel-Riegel passen hervorragend zu Kaffee. Guten Appetit. 😉
Ellinikó und Schoko-Waffel, eine tolle Kombination
Hinweis: Es wurde für diesen Artikel keine Werbung beauftragt, es erfolgen aber unbezahlte Produktnennungen und Verlinkungen auf Produkte.